Rennradtouren im Hinterland der Adria

Schlechtwetterfahrt nach Verrucchio und San Marino

Die Wettervorhersage für heute ist nicht gut. Regen soll es geben, aber wohl erst am Nachmittag. Also beschließen wir, gleich nach dem Frühstück aufzubrechen und uns nicht allzu weit vom Hotel zu entfernen. Nass geworden sind wir ja schon, noch einmal brauchen wir das nicht. Über Verrucchio rund um San Marino und durch das Marecchia-Tal zurück, nie zu weit weg vom Hotel und dennoch eine tolle Tour, so machen wir das!

Ausblick

Sonntag, 4. April 2010

Wir, das sind an diesem Sonntagmorgen die unverwüstliche Birgitt, Jürgen, Wolfgang und der Verfasser. Verucchio liegt herrlich auf einem Hügel und immer einen Ausflug wert. Der Name der Stadt leitet seinen Namen von Vero Occhio (Wahres Auge) ab, weil sie ein gutes Panorama über die umliegende Landschaft und bis zur Küste bietet.Schlau, gell!

Vorbei an der auch heute "geruchsintensiven" Fabrik gelangen wir schon wieder nach Santarcangelo. Über Poggio Berni sind wir bald in Ponte Verucchio, über eine Brücke, die über den Fiume Marecchia führt, ist der kleine Ort schnell erreicht. Wettertechnisch ist es noch unbedenklich, der Himmel ist zwar dicht bewölkt, aber nach Regen sieht das noch nicht aus. Im Westen kann man Montebello und Torriana sehen, verdammt steile Straßen führen dort hoch. Wir halten uns aber an unseren Plan und fahren hoch nach Verucchio. Eine angenehme Steigung, auch der Straßenbelag zeigt sich passabel.

Obwohl wir gerade mal 30 Kilometer hinter uns haben, gönnen wir uns hier in Verrucchio einen Cappuccino. Im Freien sitzend, obwohl es nicht wirklich warm ist. Aber wir wollen ja auch nur kurz bleiben. Roland geht ab hier seinen eigenen Weg, jetzt nur noch zu viert brechen wir dann auch bald auf. Das Wetter zeigt sich noch immer gnädig, es ist zwar kalt - aber trocken. San Marino, die älteste Republik der Welt, ist unser nächstes Ziel.

Hoch oben auf dem Felskamm Monte Titano krönt die Festung La Guaita die Stadt. Ganz hinauf fahren wir aber nicht, die Pflastersteinsteigung endet oben. Wir umfahren den Monte Titano auf der Hauptstraße und stoßen in Fiorentino auf die Abfahrt nach Acquaviva. Von hier aus hat früher der Radsportclub Biberach sein Bergzeitfahren nach San Marino gestartet. Lange her.

Eine klasse Abfahrt bringt uns runter, steil, kurvenreich, schnell und ziemlich kühl. Trotzdem schön. Zum Teil geht es über abenteuerliche Kuppen mit gutem Tempo abwärts, zurück ins Marecchia Tal. Nur ein kurzes Stück auf der Staatsstraße, dann biegen wir ab nach Ponte Verucchio und fahren auf derselben Strecke, auf der wir hergekommen sind, wieder zurück in unser Quartier in Torre Pedrera. Schon bald nach unserer Ankunft zeigt sich, dass wir alles richtig gemacht haben. Es fängt an zu regnen. Und hört nicht mehr auf.

Erst am Ostermontag, Spätmittags, hört es auf zu regnen. So kommt der folgende Tag gar nicht so unrecht, schließlich schadet ein Ruhetag ja auch nicht.

| 79 Kilometer | 800 Höhenmeter | Fotos