Rennradtouren am Gardasee

April 2011 - Cavalo, Fumane und Marano di Valpolicella

Der zweite Tag bringt die ersten ernst zu nehmenden Steigungen, aber auch ein paar fantastische Abfahrten. Eine herrliche Rennradtour ins Valpolicella mit grandiosen Aussichten.

Fumane-ein Gruppenbild

Sonntag, 17. April 2011

Flach wird es heute nur auf den ersten Kilometern sein, soviel ist klar. Die Höhenangaben erscheinen zunächst nicht besonders beeindruckend, der höchste Punkt des Tages ist nach 36 Kilometern das Dorf Cavalo, das auf 625 Metern Höhe liegt. Nur 625 Meter, könnte man meinen. Peschiera del Garda, unser Startort, liegt allerdings auf läppischen 65 Metern. Ein durchaus ernst zu nehmender erster Anstieg liegt also vor uns. Bis San Ambrogio di Valpolicella fahren wir, mit nur wenigen Steigungen im Weg, recht locker und noch eifrig schwatzend hin. Aber noch im Ort, den wir gekonnt auf kleinen Nebenwegen durchfahren, beginnt die Steigung. Eine Bar wird noch aufgesucht, um die Trinkflaschen zu füllen. Überflüssig eigentlich, aber wenn einer der Gruppe seine gefüllten Flaschen vergisst mitzunehmen eben doch erforderlich. Klar, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Schon gar nicht in unserer Mannschaft, in der ja angeblich schon noch vor der Abreise eifrig „gemobbt“ wurde. So die Aussage eines Mitreisenden. Aber das nur nebenbei.

Kurvenreich, mit wenig Verkehr, steigt die Straße nun an. Die „Spitzengruppe“, bestehend aus Wolfgang und Florian, ist bald außer Sichtweite. Martin ist irgendwo zwischen mir und der Spitze. Ich lasse mich weiter zurückfallen und lasse Werner aufschließen. Mit solch langen Anstiegen hatte er bis heute nicht zu kämpfen. Aus eigener, leidvoller Erfahrung weiß ich, wie übel es ist, von allen abgehängt zu werden und das es ganz gut tut, nicht völlig alleine gelassen zu werden. In Cavalo treffen wir auf die „Ausreißer“, die dort, wie es sich gehört und guter Brauch ist, warten.

Nun folgt ein, nein, das Highlight der heutigen Tour. Die Abfahrt nach Fumane, 300 Höhenmeter purer Genuss stehen uns bevor! Kehrenreich, guter Asphalt, kein Verkehr. Das Radlerherz schlägt höher. In Fumane warten wir kurz auf Werner, der über das Tempo, das wir bei der Abfahrt vorgelegt haben, doch einigermaßen erstaunt ist. Aber soviel langsamer als wir kann er nun auch nicht gewesen sein. Fototermin noch, dann gehts weiter.

Ein weiteres Schmankerl wartet auf uns. Der Anstieg nach Marano di Valpolicella, gut 200 Höhenmeter nur, steht bevor. Nie richtig steil, aber immer mit einer fantastischen Aussicht, macht es richtig Spaß, dort hinaufzufahren. Marano selbst hat eine wunderschöne Kirche zu bieten, wie eine kleine Basilika thront sie über dem kleinen Ort.

Die größeren Hindernisse des Tages sind bewältigt, was nun noch kommt, geht im Wesentlichen nur noch bergab. So viel Mühe darf dann auch mit einer Cappuccino-Pause belohnt werden. Die gönnen wir uns in dann auch in San Floriano. Eine gute Gelegenheit, um die Vorzüge eines Ölnebels im Schlauch darzulegen. Und um anderen Blödsinn zu verbreiten. Der Rest der Strecke ist fast geschenkt.

Ein vergnüglicher Abend wartet auf uns. Mit selbst Gegrilltem. Die örtlichen Ristorantes haben unseren Ansprüchen nicht ganz genügt. Also haben wir uns einen Grill besorgt und kochen nun selbst. Roland entpuppt sich als vorzüglicher Grillmeister, W+W sind als Küchenteam auch nicht ganz schlecht. Salat, danach Pasta, dazu Gegrilltes und den einen oder anderen Tropfen Vino Rosso gibt es heute Abend. Ein gelungener Tag findet ein recht spätes Ende.

| 91 Kilometer | 1220 Höhenmeter |

Fotos