Rennradtouren am Gardasee

April 2011 - Go West-Vallio Terme und Colle San Eusebio

Eine wirklich bemerkenswerte Rennradtour von Peschiera del Garda über Lonato nach Vallio Terme und über den Colle S. Eusebio nach Vobarno. Zum Abschluss entlang am Gardasee zurück nach Peschiera.

Mastanico

Donnerstag, 21. April 2011

Das Wasser läuft mir im Mund zusammen. Es duftet nach gebratenem Fisch, wenige Meter später gibt es gegrilltes Huhn. Oliven in allen Variationen entdecke ich. Käse in einer schier unglaublichen Vielfalt, den es wohl nur hier zu kaufen gibt. Ganz frische Fische, Würste, riesige Schinken und jede Menge anderer Leckereien gibt es hier. Wir sind gerade dabei unsere Rennräder durch den Markt von Lonato del Garda zu schieben. Ich hätte nun gute Lust mich hier eine Weile aufzuhalten und dies und das zu probieren. Wir sind heute in voller Besetzung, also zu sechst, unterwegs und haben gerade mal 25 Kilometer hinter uns gebracht. Ich widerstehe also der Versuchung und begnüge mich mit der Inhalation der Düfte. Wirklich schade.

Nach einem wieder wirklich genialen Frühstück auf der Veranda von Mobilhome No. 12 sind wir bei strahlendem Sonnenschein gleich nach der inzwischen obligatorischen Flaschenkontrolle aufgebrochen. Zum Colle S. Eusebio geht es heute. Ich kenne diesen schönen Pass schon, allerdings fahren wir ihn heute in entgegengesetzter Richtung.

Um dem Verkehr auf der Gardesana zu entgehen, fahren wir südlich des Gardasees in einem weiten Bogen über Pozzolengo nach Lonato del Garda. Wo ausgerechnet heute Markttag ist. Nach all den entgangenen Köstlichkeiten kommen wir bei Kilometer 47 nach Vallio Terme. Hier beginnt der Anstieg zum Colle S. Eusebio, der auf nur 574 Meter Höhe liegt. Florian und Wolfgang sind dem Rest der Gruppe bald weit voraus. Gut 350 Höhenmeter sind bis zur Passhöhe zu überwinden, die durchschnittliche Steigung liegt bei erträglichen vier Prozent.

Anstrengend ist das Unternehmen trotzdem, wir haben es heute wieder ordentlich warm. Man hätte sich ja auch in Lonato einen schönen Tag machen können, aber schließlich sind wir nicht zum Vergnügen hier. Auf der Passhöhe versammeln wir uns und beraten über den weiteren Verlauf der Tour.

Geplant ist, über Mastanico nach Verbano zu fahren. Weil ich aber nicht als Bösewicht gelten will, kläre ich die Kameraden über die sehr ernst zu nehmende Steigung auf, die auf dem Weg nach Mastanico wartet. Nur unsere beiden „Helden“ beschließen, die harte Variante zu fahren. Der Rest kürzt ab und fährt auf der Hauptstrasse die Diretissima nach Vobarno, wo wir uns dann treffen wollen. Irgendwie werden wir uns schon finden.

Für uns ist die Fahrt nach Vobarno zwar weniger anstrengend, weil bergab, aber ein heftiger Gegenwind und das nicht funktionierende Windschattenfahren unseres Viererteams kostet ordentlich Körner. Dazu der starke Verkehr, kein Vergnügen. Also beim nächsten mal würde ich mich der Heldengruppe anschließen.

Grillabend

In Vobarno ist es ziemlich chaotisch, wir finden keine geeignete Möglichkeit, wo wir auf die beiden Heldenhaften Umwegfahrer warten können. Also fahren wir mit einer Träne im Knopfloch weiter und hoffen unterwegs was Passendes zu finden. Erst am Ortsende von Saló entdecken wir, direkt zwischen Gardasee und der Straße, auf der „Sie“ kommen müssen, eine Terrassenwirtschaft.

Tatsächlich haben die beiden dann den richtigen „Riecher“ und finden uns tatsächlich. Nach einer kleinen Stärkung in fester und flüssiger Form machen wir uns auf den Weg nach Peschiera. Große Umwege will keiner mehr fahren, wir nehmen die kürzeste Strecke und fahren immer direkt am See entlang zurück, was sich viel unproblematischer darstellt als erwartet.

| 115 Kilometer | 2080 Höhenmeter |

Fotos