Rennradtouren am Gardasee

April 2011 - Grezzana, Erbezzo und wieder Fosse

Die "kleine" Königsetappe: Von Peschiera del Garda über Grezzana nach Erbezzo und weiter nach Fosse. Die ziemlich spektakuläre Abfahrt von Fosse nach Peri und dann über Bardolino zurück. Tolle Rennradtour mit vielen Höhenmetern!

Werner und Wolfgang

Mittwoch, 20. April 2011

Das Programm für heute sieht eine längere Tour vor, 140 Kilometer und gut und gerne 2000 Höhenmeter werden vom „Guide“ angekündigt. Roland, der sich inzwischen einigermaßen von seiner Erkältung erholt hat, Martin und Werner beschließen, eine eigene, weniger anstrengende Tour zu fahren. Wolfgang, Florian und ich brechen bald nach dem wieder einmal sehr guten Frühstück auf.

Die Strecke führt uns wieder über Bussolengo nach Pescantina. Dieses mal kommen wir ohne Probleme durch die Stadt am Etsch, was doch immerhin bedeutet, dass wir durchaus lernfähig sind. Kurz vor Negrar biegen wir dort, wo wir gestern noch unser Palaver über eine eventuelle Streckenänderung abgehalten haben, nach rechts Richtung Montecchio ab. Diesen schönen, einsamen Anstieg durch die Weinberge kenne ich von einem meiner vergangenen Gardasee-Urlaube noch ganz gut. Auch die steile, enge Abfahrt hinunter nach Grezzana ist mir noch gut in Erinnerung. Heute ist die im oberen Teil ziemlich ramponierte Straße aber wenigstens trocken. Aber dennoch gilt es hier sehr vorsichtig zu sein. Selten zwar, aber es kommt vor, gibt es Gegenverkehr, der recht unvermittelt auftaucht. Also immer schön rechts bleiben! Im unteren Abschnitt ist die Straße dann in einem sehr guten Zustand, etwas breiter auch, aber sehr steil abfallend.

Grezzana ist ein guter Ort für eine kleine Pause. Es ist gegen zwölf Uhr, knappe 50 Kilometer liegen bereits (oder erst?) hinter uns. Die beiden Temperaturanzeigen im Ort sind sich völlig uneinig. Zeigt die erste stolze, sommerliche 25 Grad an, verweist die nächste auf schlappe 18 Grad. Gefühlt passt die Anzeige der ersten Messstation am ehesten. Nach einem Cappuccino brechen wir wieder auf. Sofort nach dem Ortsende steigt die gut ausgebaute Straße an und eine „Ausreißergruppe“, bestehend aus Florian und Wolfgang, sucht das weite. Mir ist´s recht, so kann ich mein eigenes Tempo fahren und nebenbei die Gegend ansehen.

Das dauert zwanzig Kilometer, erst bei Bosco Chiesanuova auf 1100 Metern Höhe ist die erste Steigung zu Ende. Hier bekomme ich Besuch von Wolfgang, der schon am höchsten Punkt dieses Abschnitts war. Eine kurze Abfahrt, ein Gegenanstieg, wir sind in Erbezzo. Wieder tut sich ein herrlicher Blick auf die bewaldeten Berge auf, wunderschön ist es hier.

Es geht bergab, nur kurz vor Fosse werden wir durch einen letzten Anstieg gehörig gebremst. Zuvor sorgt ein Fuchs, der direkt nach einer Kehre völlig verkehrswidrig die Straße überquert, für ein paar Schrecksekunden.

Wieder mal Fosse. Die örtliche Bar bereitet einen hervorragenden Cappuccino zu, Wasser ist wie überall auf den Dörfern zu sehr günstigen Preisen zu bekommen. Nun noch die Abfahrt nach Peri. Zehn Kehren braucht es, um das kurze Stück ins Etschtal hinab zu kommen. Über 700 Höhenmeter, verteilt auf acht Kilometer,

In Grezzana

geht es nach unten. Gut, wenn man hier seinen Bremsen vertrauen kann.

Wieder mit vollem Gegenwind geht es weiter, identisch mit der Rückfahrt von der Monte Baldo Tour fahren wir dem Gardasee entgegen. Um keine Langeweile aufkommen zu lassen, wird die Route kurzerhand geändert. Wir steuern Bardolino an und fahren dann auf der „Gardesana“ über Lazise nach Peschiera. Das geht ganz gut, der Verkehr hält sich in akzeptablen Grenzen. So kommen wir schneller als geplant wieder zu unserem Domizil zurück. Da reicht die Zeit sogar noch, um sich in Peschiera ein leckeres Eis zu genehmigen. Verdientermaßen, ganz ehrlich.

| 135 Kilometer | 2200 Höhenmeter |

Fotos