Mountainbiketouren

Über Sonneck und Hauchenberg

Eine Tour mit mächtigem Spassfaktor! Gleich am Anfang eine längere Schiebestrecke, auf der ganzen Tour nur winziger Asphaltanteil, tolle Trails. Wem es nichts ausmacht, sein Bike auch mal zu schieben, kommt bei dieser Tour auf seine Kosten.

Sonneck-Zieleinrichtung

3. Juni 2009

Pfingsturlaub - und tolles Wetter mal! Es ist an der Zeit wieder mit dem Mountainbike loszuziehen. Um eine längere Anreise zu umgehen, will ich zuerst das nahe Sonneck und danach den Hauchenberg durchfahren oder teilweise auch durchschieben. Bei der Klausenmühle, zwischen Kleinweiler und Sibratshofen gelegen, gibt es genügend Parkplätze. Von hier aus sind auch die Wanderwege gut ausgeschildert.

Ich muß zuerst die Bundesstrasse durch einen schmalen Tunnel unterqueren. Gleich danach beginnt schon die erste Tragestrecke. Dem Wegweiser "Sonneck-Höhe" folge ich. Nach der Treppen-Tragestrecke kann geschoben werden. Es ist zwar erst zehn Uhr, aber selbst, im noch im Schatten liegenden Wald, ist es drückend warm. Ohne kühlenden Fahrtwind ist die erste Schiebepassage richtig schweißtreibend. Die wenigen fahrbaren Abschnitte, die immer wieder kommen, erfordern volle Konzentration und einiges an Kraft. Es ist eine wirkliche Plagerei, und das gleich am Anfang. Aber auch das hat bald ein Ende. Ganz bestimmt.

Jetzt, nach der Schiebestrecke, kann es dann so richtig zur Sache gehen. Auf schönen Trails und anspruchsvollen Wurzelpfaden erreiche schon bald die Sonneck-Höhe auf 1062 Meter. Nur ganz selten begegnet mir auf meinem Weg jemand. Ein Wanderer-Paar und ein Mountainbiker sind die einzigsten Menschen, denen ich bis zur Sonneck-Höhe begegne.

Kurz vor Osterhofen ist ein schöner Aussichtspunkt, mit Bank und einem wohl einzigartigen

"Gipfelbestimmungsgerät"(Bild oben rechts). Mir fällt kein passenderer Name für das Teil ein. Eine gute Gelegenheit für eine erste kleine Pause. Ein Brunnen oder eine Quelle täte jetzt gut, ich bin komplett durchgeschwitzt.

Bei Osterhofen endet das Sonneck, auf schmaler Strasse fahre ich hoch nach Hellengerst. Ab hier geht es weglos, aber beschildert, über eine Wiese. Das Gras ist zum Glück kurz, sonst wäre eine Durchfahrt ziemlich frevelhaft. Dann, nach dem Ende des Wiesenstückes, folgt eine kühlende Bachdurchfahrt. Danach weiter auf Forstweg zur Fuchsmühle. Die Beschilderung ist hier ziemlich dürftig, mein GPS hat im dichten Wald auch nicht immer Empfang. Aber ich habe eine gute Karte dabei, immer wieder muß ich stoppen, um mich zu orientieren. Die Weitnauer Argen, ein kleiner Bach, wird überquert. Mit Brücke.

Nun geht es durch dichten Fichtenwald wieder bergauf, bis oberhalb von Ettensberg die ersten Weideflächen auftauchen. die grasenden Kühe sind friedlich und schauen nur kurz auf, als ich an ihnen vorbei fahre. Jetzt schnell unter dem Weidezaun durch, bloß nicht berühren! Könnte ja Strom drauf sein, und das täte richtig weh.

Ein paar Meter auf der kleinen Strasse und schon geht es wieder auf einen einsamen Wanderweg. Der Pfad auf den Stoffelberg ist ausdrücklich für Radfahrer gesperrt, daran halte ich mich auch. Der Stoffelberg wird also auf Forstwegen umfahren, aber schon bald geht das Trailvergnügen wieder los. Ab hier kenne ich mich wieder aus. Wieder eine kurze Schiebepassage, danach zur Belohnung gleich wieder ein klasse Single-Trail. Extrem verwurzelt, aber durchaus fahrbar (na ja, meistens).

Oberhalb der Waldgrotte, ein kurzer Abstecher zu Fuss dahin, dann weiter. Etliche Weidegatter stoppen meine Fahrt. Neu aufgetriebenes Vieh, das wie wildgewordene Lausbuben auf einer Weide herumrennt, läßt mich erst einmal anhalten. Ich mag die ja wirklich gerne, aber hier war erst einmal Vorsicht angesagt. Gut, dass der Alpbauer bei seinen "Pensionsrindern" dabei ist. Er erzählt mir, dass diese Herde lauter ganz liebe wären. Im vergangenen Jahr hätte er welche gehabt, die wirklich gefährlich waren. Mit seinen guten Wünschen für die weitere Fahrt überquere ich die Weide und komme auf einen Forstweg, der mich zum Ausgangspunkt der nächsten Schiebestrecke bringt.

Nun geht es, schiebend zunächst, auf den Kamm des Hauchenbergs. Als anspruchsvolle, aber spassmachende Abfahrt kenne ich

Der Alpkönigturm auf dem Hauchenberg

dieses Stück gut. Aber schiebend hoch? Gut, dass ich weiß was mich danach erwartet! Was besseres kenne ich in der näheren Umgebung wirklich nicht, alles vom feinsten. Vor allem wenn man, wie ich heute, nicht am Wochenende unterwegs ist.

Die kommenden sieben Kilometer sind einfach nur gut. Dazwischen muß, wie immer, ein Stopp am Alpkönig-Turm eingelegt werden. Es ist immer wieder ein echter Genuss, von da oben den Ausblick zu den Allgäuer Alpen im Süden oder den Blick zurück zum Sonneck und zur Adelegg zu geniessen! Fast schon ein "Muss"!

Zum Abschluß des Hauchenbergs dann das "dicke" Ende, der stark verwurzelte Pfad hinunter nach Missen-Wilhams. Fahrbar, aber technisch nicht ganz einfach. Der Spaßfaktor ist hier ganz oben auf der Skala. Aber auf jeden Fall Sattel ganz runter!

Ab Wilhams geht es auf dem Carl-Hirnbein-Weg dann runter nach Weitnau, ein kleiner Schwenker zum Lüßeck noch, dann hat der Spass ein Ende. Es reicht auch. Auf dem Allgäu-Radweg geht es zurück zur Klausenmühle.



| 40 Kilometer | 1300 Höhenmeter |

Fotos